Angeschautes, Anschauliches und Anderes von C.

Montag, November 30, 2009

China seltsam #175: Armee-Talente

Auch militärisch tickt man in China ein wenig anders als in anderen Ländern: Während beispielsweise bei der Bundeswehr eine psychologische Eignungsfeststellung, ein Aufsatz, ein Kurzvortrag und eine Einzelaussprache zur Einstellung von Mitarbeitern führen, hat sich die Volksbefreiungsarmee (VBA) etwas besonderes ausgedacht. Wer als Frau zur Armee will, muss sich neuerdings einem "test of artistic ability" unterziehen. Sprich: Zeigen, was frau künstlerisch auf dem Kasten hat. Der 2-minütige "Künstler-Test" ist Teil des Auswahlverfahrens, das ansonsten aus 30 Sekunden Selbstvorstellung und 150 Sekunden Frage-und-Antwort-Spielchen besteht. Gezeigt werden kann alles von Gesangs- und Tanzdarbeitungen über Kalligrafie bis hin zum Gedichte rezitieren. Hintergrund: In letzter Zeit übersteigt die Zahl der Bewerberinnen die Anzahl der vakanten Stellen. Was vielleicht auch damit zusammenhängt, dass man bei der Armee einen Zeitvertrag unterschreibt und für diese Zeit rundum versorgt ist. Obendrauf gibts ein Taschengeld von 4.000 Yuan jährlich. Uni-Absolventen können sogar für jedes Studienjahr 6.000 Yuan zur Rückzahlung ihrer Studiengebühren bekommen. Dafür tanzt man den neun Jury-Mitgliedern doch gern was vor... ;)

Gefunden hier.

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TA-Redakteure mucken auf

Es hätte so schön, so einfach für die WAZ-Gruppe werden können: Wie schon bei anderen Zeitungen gibt man dem Chefredakteur gefühlte 5 Minuten, um den Schreibtisch zu räumen und setzt dem Team einen Neuen von WAZens Gnaden vor die Nase. Offenbar funktioniert das in Thüringen aber nicht ganz so wie geplant: Die Redakteure der TA stellen sich geschlossen hinter ihren gechassten Chefredakteur und stellen Forderungen, statt einfach untertänig die Klappe zu halten. Stattdessen gibt es jetzt auch einen vorläufigen Redaktionsrat mit moderierender Funktion - und die ausdrückliche Aufforderung, die Abberufung der beiden Lochthofens zurückzunehmen.

Aus der Erklärung, die am Wochenende im Rahmen einer kurzfristig einberufenen Versammlung der TA-Redakteure entstand:

"Die Redaktion der Thüringer Allgemeine fordert die Rücknahme der Abberufung von Chefredakteur Sergej Lochthofen und seiner Stellvertreterin Antje- Maria Lochthofen. . .

Wir sehen in der Abberufung keinen Schritt im Interesse des Verlages Thüringer Allgemeine und seiner Gesellschafter, sondern eine Maßnahme zu deren Schaden. . . Die Abberufung des Chefredakteurs bricht mit dem Grundkonsens, auf dessen Basis 1990 die erfolgreichste Regional-Mediengruppe DeutschRedaklands, die WAZ-Gruppe, und die erste unabhängige Tageszeitung in der Noch-DDR, die Thüringer Allgemeine, eine Zusammenarbeit auf Dauer vereinbart und nahezu zwei Jahrzehnte lang erfolgreich und vertrauensvoll praktiziert haben. . .

Dazu fordert die Redaktion:
1. Beibehaltung der Eigenständigkeit der Vollredaktion der Thüringer Allgemeine.
2. Die Belegschaft beansprucht die publizistische Unabhängigkeit der Zeitung und das Mitspracherecht bei der strukturellen und inhaltlichen Gestaltung von Redaktion und Zeitung. . .
3. Die Mitarbeiter fordern eine Vergütung nach Flächentarifvertrag.
4. Es darf keine betriebsbedingten Kündigungen geben."

Bin gespannt, wie sich das entwickelt...

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Donnerstag, November 26, 2009

Schöne neue Zeitungswelt.

Aus heiterem Himmel kam heute die Nachricht, dass der WAZ-Konzern Sergej Lochthofen, Chefredakteur der TA, in Rekordzeit absägt. Bis Ende des Jahres. Und seine Frau, stellvertretende Chefredakteurin bei der TA, kann er auch gleich mitnehmen.

Stattdessen setzen uns die WAZer Paul-Josef Raue vor die Nase. Nun bin ich nicht in der Redaktion der TA, mich interessiert aber schon, wie es um unsere größte Regionalzeitung steht. Und ich befürchte, es werden interessante Zeiten.

Klar eilt dem Neuen sein Ruf voraus, die TA stellt ihn sogar sehr wohlwollend vor: Er war schonmal in Eisenach und Magdeburg, gewann "eine Reihe von Journalistenpreisen", ist Coautor des Standardwerkes "Das neue Handbuch des Journalismus" und Lehrstuhlinhaber, zumindest war er das mal. Andererseits ist er aber auch nicht ganz unumstritten und glänzte in Magdeburg zum Beispiel damit, den Karren weiter in den Dreck zu fahren und an immer weniger Redakteure immer höhere Anforderungen zu stellen. Genau das also, wogegen sich Lochthofen zuletzt gewehrt hatte.

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China seltsam #174: Thanksgiving/Dong Zhi

Heute feiert die ganze USA Thanksgiving und es ist ein echtes Wunder, dass dieser Feiertag nicht schon längst von den Chinesen übernommen wurde. So wie Weihnachten. Oder der Valentinstag. Vielleicht liegt das aber daran, dass China schon einen eigenen Thanksgiving Day hat. Der allerdings wird erst im Dezember gefeiert, meist am 22. 12. Und heißt auch nicht Thanksgiving, sondern Dong Zhi. Es ist das Fest der Wintersonnenwende, das zweitwichtigste Fest des chinesischen Kalenders und eines der ältesten, das noch gefeiert wird.

An Dong Zhi kommt die Familie in großen Reunions zusammen, man feiert, isst und trinkt bis in die Nacht, dankt den Göttern für das vergangene Jahr und die (hoffentlich) reiche Ernte und beschenkt sich gegenseitig. Ab diesem Tag gewinnen die natürlichen Yang-Kräfte der Überlieferung nach wieder an Kraft und bahnen der Wärme den Weg. Übrigens: Vor allem ältere Leute bestehen darauf, dass sie ab dem Tag nach diesem Fest ein Jahr älter sind - und nicht erst nach dem chinesischen Neujahr. Das fällt 2010 übrigens auf den 14. Februar. Was den Valentins-verrückten chinesischen Singles und unverheirateten Paaren wahrscheinlich gar nicht schmecken wird...

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Darum hab ich keinen Fernseher.

Nur mal kurz reinschauen, um auf dem Laufenden zu bleiben. Dachte ich. Ich bin dann doch bei der Bambi-Verleihung hängen geblieben. Aber nicht vor Rührung oder Faszination. Sondern weil ich selten so was Schlechtes gesehen habe. Angefangen von den Moderatoren über die Anmoderationen bis hin zu den Laudatoren und ihren Reden. Krönung des Fremdschäming-Marathons: Joop und seine Papi-schreiende Tochter, die ich beide als Designer sehr schätze, die aber bitte niemals wieder ein Mikro in die Hand nehmen. Sich selbst zuliebe. Und geb mal bitte einer der Riekel einen Blazer, mit diesen Oberarmen geht ärmellos gar nicht. Schon gar nicht als Chefin von Instyle und Bunte.

Fazit: Liebe Fernsehmacher, tut euch selbst einen Gefallen, verzichtet auf die peinliche Provinzposse und gebt das eingesparte Geld und die Sendezeit lieber an Hilfsprojekte und an die Sache von Menschen, die tatsächlich was zu sagen haben.

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Samstag, November 14, 2009

Es ist mal wieder Wochenende...


... und natürlich taucht unsere Besucherin wieder auf, frist sich bei Ella durch, beschmust Ellas Menschen, schläft auf Ellas Lieblingsplätzen, schaut auf Ellas Balkon und verschwindet nach ein paar Stunden wieder. Satt, warm und glücklich. Ella gibt ihr niedlichstes Klein-Katzen-Fauchen zum Besten. Und schaut entsetzt. Die kommt bestimmt wieder!

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Donnerstag, November 12, 2009

China seltsam #173: Guang Gun Jie

Der 11. 11. ist ein ganze besonderer Tag: Während in Deutschland die Narren (trotz Schweinegrippe) los sind, feiert China den Singles Day, Guang Gun Jie. Wikipedia beschreibt ihn ganz treffend als "pop culture holiday": Es handelt sich dabei um einen relativ neuen "Feiertag", an dem sich Singles mit ihren Single-Freunden zum Essen treffen. Und an dem eine Single-Party nach der anderen stattfindet, um die mehr oder weniger glücklichen und freiwilligen Singles zu verkuppeln. Ausgerichtet von lokalen Matchmaking-Agenturen natürlich.

Der Legende nach entstand der Singles Day in den 1990ern in Nanjing, wo sich vier Single-Freunde gemeinsam den ganzen Tag langweilten und Mahjong spielten. Heute finden im ganzen Land am Singles Day Single-Partys statt, Karaoke-Bars werden von mitteilsam-einsamen Sängern überrannt und die Geschäfte wittern das nächste große Geschäft zwischen Nationalfeiertag und Weihnachten.

Gefunden u.a. hier, hier und hier.

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Montag, November 09, 2009

Manche lernen's eben nich.

Liebe Deutsche Bahn,

warum kommst Du eigentlich nie auf die Idee, Deine Server-Kapazitäten auszubauen, bevor Du eine Sonder-Ticket-Aktion ankündigst? Stattdessen schaust Du lieber zu, wie Deine Seiten schon 7 Minuten vor Aktionsstart zusammenbrechen. Dabei machst Du das doch nicht zum ersten Mal. So langsam könntest Du das echt mal ändern, damit jeder eine faire Chance hat, an ein Ticket zu kommen.

Herzliche Grüße,
Zehpunkt

Update 19:17 Uhr: Immerhin ist jetzt die Hauptseite erreichbar. Aber warum schickt mich Deine Seite immer wieder in die normale Buchungsmaske und zeigt keinen Spezialpreis an?

Update 19:40 Uhr: Liebe Bahn, eigentlich hättest Du auch auf Deine Aktions-Seite schreiben können, dass das Ticket bei Zielen, die mit Privatbahnen angefahren werden (Usedom, zum Beispiel), nicht buchbar ist. Ich lass das jetzt lieber - ich flieg stattdessen nach Istanbul ;-P

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Samstag, November 07, 2009

Vorweihnachtsshooting



[x] heute Bilder für Weihnachtskarten gemacht.
Und noch ein paar just for fun :)

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Mittwoch, November 04, 2009

China seltsam #172: Wetterbeeinflussung

Da hat das chinesische Amt für Wetterbeeinflussung ja mal einen Bock geschossen: 16 Mio. Tonnen Schnee ließen es die Regierungswissenschaftler am Sonntag auf Peking fallen. Eigentlich wollten sie nur für ein bisschen Niederschlag sorgen, um der anhaltenden Dürre Herr zu werden. Dabei muss es wohl einer mit den Chemikalien, die in die Wolken geschossen wurden, zu gut gemeint haben. Jedenfalls bibberten die Einwohner von Peking nun um die Wetter - die Heizsaison beginnt erst Mitte des Monats. Auf den Straßen Chaos, Flüge verspätet oder ausgefallen, tausende Passanten saßen fest. Die Kinder waren wahrscheinlich die einzigen, die ihren Spaß hatten...

Viel beunruhigender finde ich ja, dass es tatsächlich ein Amt für Wetterbeeinflussung gibt.

Berichte u.a. hier und hier.
Fotostrecke China Daily hier.

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Sonntag, November 01, 2009

Halloweeeen!


Anneliese sagt: BRAAAAAAAIIIIIIIIIINS!

;)


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