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Montag, November 30, 2009

TA-Redakteure mucken auf

Es hätte so schön, so einfach für die WAZ-Gruppe werden können: Wie schon bei anderen Zeitungen gibt man dem Chefredakteur gefühlte 5 Minuten, um den Schreibtisch zu räumen und setzt dem Team einen Neuen von WAZens Gnaden vor die Nase. Offenbar funktioniert das in Thüringen aber nicht ganz so wie geplant: Die Redakteure der TA stellen sich geschlossen hinter ihren gechassten Chefredakteur und stellen Forderungen, statt einfach untertänig die Klappe zu halten. Stattdessen gibt es jetzt auch einen vorläufigen Redaktionsrat mit moderierender Funktion - und die ausdrückliche Aufforderung, die Abberufung der beiden Lochthofens zurückzunehmen.

Aus der Erklärung, die am Wochenende im Rahmen einer kurzfristig einberufenen Versammlung der TA-Redakteure entstand:

"Die Redaktion der Thüringer Allgemeine fordert die Rücknahme der Abberufung von Chefredakteur Sergej Lochthofen und seiner Stellvertreterin Antje- Maria Lochthofen. . .

Wir sehen in der Abberufung keinen Schritt im Interesse des Verlages Thüringer Allgemeine und seiner Gesellschafter, sondern eine Maßnahme zu deren Schaden. . . Die Abberufung des Chefredakteurs bricht mit dem Grundkonsens, auf dessen Basis 1990 die erfolgreichste Regional-Mediengruppe DeutschRedaklands, die WAZ-Gruppe, und die erste unabhängige Tageszeitung in der Noch-DDR, die Thüringer Allgemeine, eine Zusammenarbeit auf Dauer vereinbart und nahezu zwei Jahrzehnte lang erfolgreich und vertrauensvoll praktiziert haben. . .

Dazu fordert die Redaktion:
1. Beibehaltung der Eigenständigkeit der Vollredaktion der Thüringer Allgemeine.
2. Die Belegschaft beansprucht die publizistische Unabhängigkeit der Zeitung und das Mitspracherecht bei der strukturellen und inhaltlichen Gestaltung von Redaktion und Zeitung. . .
3. Die Mitarbeiter fordern eine Vergütung nach Flächentarifvertrag.
4. Es darf keine betriebsbedingten Kündigungen geben."

Bin gespannt, wie sich das entwickelt...

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