Freitag, Februar 27, 2009
Mittwoch, Februar 25, 2009
China seltsam #145: Arschkriecherei im Journalismus
Wer es auf Spon verpasst haben sollte:
Chinesische Reporter, vor allem Nachwuchsreporter, die sich ihre Sporen erst noch verdienen müssen, neigen bekanntlich manchmal doch zu sehr offensichtlicher und manchmal nicht unbedingt angebrachter Lobhuddelei, die mit der Realität nicht mehr unbedingt etwas zu tun haben muss. Was sicher auch daran liegt, dass Vater Staat in China sehr genau darauf achtet, was seine Kinder so alles über ihn verbreiten. Umso peinlicher - und ja, amüsanter - ist deswegen die Geschichte vom Korrektor, der neben einen allzu enthusiastischen Artikel für die südchinesische Nanfang Dushibao die Anmerkung "so eine Arschkriecherei" schrieb. Im Original stand: "So hohe Führer zu sehen, begeistert alle". Der arme Setzer, der mit der Anmerkung des Korrektors nichts anfangen konnte, machte das darauf: "So eine Arschkriecherei begeistert mich wirklich".
Das Interessante nun: Trotz einer Auflage von 420.000 Exemplaren blieb dieser Fehler zunächst einmal unbemerkt. Was entweder heißt, dass sich die Leute insgeheim ins Fäustchen gelacht oder die Zeitung wenn überhaupt dann sehr desinteressiert gelesen haben. Vielleicht haben sie sie auch einfach nur fürs Katzenklo benutzt, wer weiß das schon. Nur der Zeitung selbst war es offenbar etwas peinlich und so beteuerte man mit etwas Verspätung, wie schrecklich leid es ihr täte und dass dahinter natürlich keinerlei politisches Statement stehe. Verbreitung fand die Geschichte erst danach, eher zögerlich und auch hauptsächlich über das Internet - mit dem Ergebnis, dass der Artikel online und mit der Suchmaschine Baidu nicht mehr zu finden ist. Der Korrektor und ein Redakteur kamen übrigens mit Geldstrafen davon.
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Good Omens
Keine Werbung für den gleichnamigen Pratchett-Schmöker, keine Sorge ;)
Hab heute einen Brief bekommen, eine Nachsendung aus Ilmenau, adressiert an mein (noch nicht existierendes) Redaktionsbüro. Mit Gutschein für eine "Massage mit Urlaubsfeeling" auf der ITB, die übernächste Woche in Berlin startet. Eindeutig ein gutes Omen! Davon kann gern noch mehr kommen :)
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Dienstag, Februar 24, 2009
Spaß mit Word
Die Arbeit mit Word kann tatsächlich Spaß machen, vor allem dann, wenn die Rechtsschreibprüfung eigenmächtig und gestaltend eingreift (oder der Texter nicht mehr Herr seiner zehn Finger ist) . So geschehen heute, als statt Hinterbliebene plötzlich Hinternliebende im Text stand, den ich gerade redigierte...
:)
Freitag, Februar 20, 2009
Eine Unregelmäßigkeit
Nur eben mal schnell noch eine Freundin zum Zug bringen und dann ab nach Hause. Dachten wir uns so. Aber wir kommen gar nicht rein in den Bahnhof: Vor der Tür stehen ratlose Leute, plötzlich tönt die Bahnhofsdurchsage mit passiv-aggressiver weiblicher Kommandantenstimme:
Unser Sicherheitssystem hat eine Unregelmäßigkeit festgestellt.
Bitte verlassen Sie SOFORT das Gebäude!
Was folgt ist ein langgezogener Signalton, der allein schon deshalb alles was Ohren hat aus dem Bahnhofsgebäude treibt, weil es dort so schön hallt.
Wahrscheinlich hat einfach mal wieder jemand einen Koffer stehen lassen... Aber muss man deswegen nachts um zehn die halbe Stadt wecken?
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Two Matsch.
Der Kommentar des Mannes auf meine Feststellung, dass meine neue alte rote Matschstelle am Bein Nachwuchs bekommen hat.
Männer.
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Donnerstag, Februar 19, 2009
China seltsam #144: Gesundheit und die Ehe
Das Thema Vorhochzeitsuntersuchungen hatten wir ja schon einmal: Viele Ehewillige lassen sich vor der Eheschließung von einem Arzt durchchecken um sicherzugehen, dass beide Partner gesund (und zeugungsfähig, ganz wichtig bei nur einem offiziell erlaubten Kind) sind. Umso interessanter finde ich nun diese Geschichte: Mann und Frau sind zwei Jahre ein Paar, beschließen zu heiraten, lassen sich untersuchen, alles in Ordnung. Einen Tag nach der Hochzeit erfährt Frau, dass Mann mit Hepatitis B infiziert ist. Statt ihm eine Szene zu machen, weil er ihr wahrscheinlich fremdgegangen ist, lässt sie sich postwendend scheiden - weil er wegen seines Gesundheitszustandes gelogen hat.
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China seltsam #143: Tourismuscoupons gegen die Krise
Die Wirtschaftskrise hat auch China erfasst und ordentlich Luft aus dem Markt gelassen. Aber keine Spur von tiefgreifenden Reformen: Stattdessen vergeben einige Städte wie etwa Ningbo oder Nanjing Tourismusgutscheine. Allerdings nicht für Touristen, sondern für die Einwohner. Die Coupons, die zwischen einem und drei Monaten gültig sind, können für Urlaubsreisen verwendet oder als Fahrkarten zu Ausflugszielen genutzt werden. Ob das aber nun die Wirtschaft wirklich ankurbeln kann bleibt abzuwarten.
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So faul...
... war heute leider nur Ella, obwohl ich einen freien Tag hatte. Statt alle Viere in der Sonne von mir zu strecken, rannte ich vorbei an einer überdimensionalen Pudelmütze vor Erfurts Bahnhof, von Ebene zwei in Stock eins Haus eins zu Eingangszone eins in Ebene zwei in Haus zwei, Stock eins. Und da hatte ich noch keinen Antrag für den Gründungszuschuss ausgefüllt. Dafür gabs hilfsbereite Mitarbeiter (klar, ich vermittel mich ja auch selber und bin prima für ihre Statistik) und einen Mann im Wartebereich von Eingangszone eins, der aus purer Langeweile Portraits von Menschen zeichnete, die einen Antrag ausfüllten. Weitere Ereignisse des Tages: Eine relativ unmotivierte Arbeitslosendemo auf dem Anger, einige seltsam verkleidete Frauen in viel zu großen Schuhen, Visitenkarten: plus vier, Prospekte: plus drei und ein überdimensionaler KingKong, der im Anger 1 neben einer Tempeltänzerin Kokoshäppchen verteilte.
Fazit: War lustig, aber nicht sehr entspannend. Und die Kamera kommt jetzt immer mit.
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Samstag, Februar 14, 2009
China seltsam #142: Valentinsstress
Das Frühlingsfest ist gerade vorbei und schon kommt neuer Stress auf Chinas Singles zu: Wer etwas auf sich hält, geht heute mit seinem Partner bzw. seiner Partnerin aus oder hat zumindest ein Date. Das Problem ist nur: Woher nehmen? Ein wachsender Teil der arbeitenden Chinesen hat beruflich so viel zu tun, dass sie überhaupt nicht mehr dazu kommen, jemanden in der Freizeit kennenzulernen. Die Lösung also: Entweder man schaut sich am Arbeitsplatz um (was immer noch nicht überall gern gesehen ist) oder man setzt sich mitten in der Nacht an den Rechner und schaut sich in einer der etwa eine Millionen Single-Börsen und Single-Chats nach einem geeigneten Partner um. Immer mehr Chinesen kommen darauf, dass das doch ganz praktisch ist - schließlich kann man so schnell zum Punkt kommen und potenzielle Partner nach Alter, Einkommen, Vorlieben, Aussehen usw. aussieben.
Wem das zu blöd ist, kann es immer noch bei einer der vielen Matchmaking-Partys versuchen: Heute findet zum Beispiel eine im Beijing Asia Hotel statt - 2.400 Bewerber gab es dafür. Das Problem hier: Der Eintritt zu diesen meist als exklusiv angekündigten Partys kann horrende Ausmaße annehmen und vor allem die männlichen Bewerber werden gnadenlos ausgesiebt. Andere halten es wie einige Verzweifelte zum Frühlingsfest und versuchen, sich eine Freundin zu mieten, und wenn es nur für den Valentinstag ist.
Wer es trotzdem auf die altmodische Art mit Ansprechen und Treffen probieren möchte, liest Ratschläge wie diese hier. Da kann man doch nur verzweifeln...
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Sonntag, Februar 08, 2009
Rote Phase
Hab mal ausprobiert, was sich mit etwas Farbe, Blattgold und Leinwand so alles anstellen lässt. Unter anderem die Tastatur und mich selbst vergoldet beim Versuch, das Blattgold anders als quadratisch-flächig zu verwenden.
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Dienstag, Februar 03, 2009
Irgendwie...
fühl ich mich krank. Vielleicht ist es der halbe Schreibtisch voller Medikamente und Arztzettelchen. Vielleicht sind es auch nur mein seit nunmehr vier Wochen schmerzendes Bein, meine sonstigen Wehwehchen, meine seit zwei Tagen anhaltenden Kopfschmerzen, meine Halsschmerzen, meine Rückenschmerzen und die Erkältung, die mir die dumme Kuh von gegenüber gestern beim Dermatologen für volle 2 1/2 Stunden angehustet hat.
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