China seltsam #117: Goodbye Beijing
Aus, vorbei, die olympischen Spiele sind passé. Endlich. Ich hab nie zuvor eine solche Mega-Veranstaltung gesehen, bei der mir so viele kalte Schauer den Rücken heruntergerieselt sind. Nicht vor Ergriffenheit, nicht dass wir uns falsch verstehen. Diese Massen, die sich wie Roboter synchron bewegen (und auch noch stolz drauf sind); diese Kampfmaschinen, die seit sechs Jahren in Elite-Trainingscamps darauf gedrillt wurden zu siegen (nur eine Goldmedaille zählt, wer Silber holt, ist ein Verlierer) und dabei vergessen haben, dass sie Menschen sind; diese zur Schau gestellte Perfektion, die alles andere, was im Land nicht perfekt läuft, zu übertünchen versucht - all das ist bemerkenswert und unglaublich beängstigend. Als ich heute gesehen habe, wie selbst die weiß gekleideten Volunteers, die die Fahnenträger aus den verschiedenen Nationen eskortierten, militärisch zackig marschiert sind und als die heiß umjubelten chinesischen Popstars vor diesem mit Menschen bestückten Turm zu Babel gebetsmühlenartig "Wo ai Beijing" (ich liebe Beijing) wiederholten, ist mir echt schlecht geworden. Da freu ich mich doch lieber aufs britische Understatement und den ganz eigenen, britischen Sinn für Humor in vier Jahren ;)
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