China seltsam #186: Es lebe der Superstau
Seit dem 14. August geht gar nichts mehr auf der Schnellstraße zwischen Huai'an (Hebei) und Jining (innere Mongolei): Auf einer Strecke von rund 100 Kilometern stauen sich China National Radio zufolge bis zu 10.000 Fahrzeuge. Und ein Ende ist nicht abzusehen: Bauarbeiten und zahlreiche LKW werden wohl auch noch bis weit in den September hinein dafür sorgen, dass die Strecke nicht frei befahrbar ist.
Auch danach wird es auf dieser Strecke wohl immer wieder zu Problemen kommen. Zum einen reicht die Kapazität für das immer weiter steigende Verkehrsaufkommen bei Weitem nicht aus, zum anderen sorgen die vielen LKW für Belastungen und Abnutzungserscheinungen, die beim Bau der Straße nicht berücksichtigt worden sind.
Während die Nutzer der Autobahn fluchen, freuen sich die Bewohner der umliegenden Dörfer über das Geschäft ihres Lebens. Die nämlich fahren oder laufen zum Stau und versorgen die genervten Autofahrer mit Getränken und Fertiggerichten - zu gesalzenen Preisen, versteht sich. Ein Glas Wasser kostet da schnell mal zwei Yuan, eine Schale Instantnudeln statt drei gleich mal 10-15 Yuan. Auch (natürlich unlizensierte) Werkstätten bieten auf Pappschildern ihre Dienste an - und haben mit kleineren und größeren Reparaturen gut zu tun. Und das wohl auch noch mindestens einen Monat lang - bis sich der Super-Stau auflöst...