Silvester
Man bin ich froh, Silvester hier zu verbringen: ich muss nicht zu jedem Glockenschlag um Mitternacht je eine Weintraube essen wie in Spanien, nicht Walzer tanzen auf dem Rathausplatz wie in Österreich, nicht alles erneuern und rot anmalen wie in China. Und zum Glück bin ich nicht in Japan, das könnte glatt lebensgefährlich werden.
Nachdem man das ganze Haus geputzt, 108 Glockenschläge für jedes Übel ertragen und den Angriff der Verwandten überlebt hat, wartet noch eine besondere Überraschung: Mochi, erst gedämpfte Reisklöße, die dann im Mörser zu Klebreis gestampft werden. Der klebt dann so, dass es jedes Jahr einige Todesfälle gibt, was die Feuerwehr zu ihrer traditionellen Neujahrswarnung veranlasst: Mochi möglichst mit Suppe essen und in kleine Stücke schneiden, ältere Menschen niemals allein Mochi essen lassen, im Notfall 119 wählen und gleichzeitig versuchen den Mochi mit einem Finger aus dem Rachen zu pulen und wenn das nicht funktioniert, das Opfer auf den Bauch legen, Kinn nach vorn strecken und fünfmal mit der Hand zwischen die Schulterblätter schlagen...
Wo und wie auch immer ihr Silvester feiert - guten Rutsch ins neue Jahr!
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