China seltsam #115: Grüne Spiele
Peking versteht unter "Grüne Spiele" offenbar was anderes als der Rest der Welt. Gut, die schlechten, alten Plastiktüten haben sie durch bessere, neue Plastiktüten ersetzt und spucken und gedankenlos Müll auf die Straße werfen darf man jetzt auch nicht mehr. Dafür gräbt man aber in Peking und an anderen Olympia-Stätten der Umgebung das Wasser ab, im wahrsten Sinne des Wortes: Damit alles schön grün für die Olympiateilnehmer und ihre Betreuer ist, wurden Parks, Grünanlagen und Springbrunnen gebaut, die natürlich alle mit zusätzlichem Wasser versorgt werden müssen. Viel Wasser. Und nicht nur das: für Wassersportwettbewerbe hob man tiefe Kanäle in einer Gegend aus, in der es seit Jahren nur noch trockene Flussbetten gibt.
Die Konsequenz: während für all diese Kinkerlitzchen Unmengen von Wasser verschwendet werden, um der Welt ein grünes China vorzugaukeln, wissen die Bauern selbst in den Nachbarprovinzen nicht, wie sie angesichts der seit Jahren anhaltenden Dürre ihre Felder bewässern sollen. Denen hat man das Wasser nämlich gleich mit abgegraben, um u.a. eine riesige Wasserfontäne im Shunyi-Wasserpark im Osten Pekings in die Höhe schießen zu lassen.
Mehr dazu u.a. hier.
Labels: China, Olympische Spiele
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