Angeschautes, Anschauliches und Anderes von C.

Montag, August 03, 2009

China seltsam #158: Gingko

Glaubt man den alten "telltales"(Geschichten, die mündlich weitergegeben werden), hat der Gingko besonders für chinesische Mädchen und Frauen eine ganz besondere Bedeutung. Früher war es wohl so, dass jede Familie für jedes Mädchen, das geboren wurde, einen Gingko-Baum vor ihrem Haus pflanzte. Wenn das Mädchen heiratete, wurde der Baum gefällt. Je nachdem wie viele Gingkos vor einem Haus standen wusste man also, wie viele Mädchen im Haus noch nicht verheiratet waren. Oder zumindest, wie alt die Mädels des Hauses waren, man konnte es ja an den Bäumen sehen...

Heute ist Gingko nach wie vor eine beliebte Heilpflanze und wird u.a. gegen Durchblutungsstörungen, Vergesslichkeit, Faltenbildung oder für mehr Fruchtbarkeit verwendet. Weil Gingko vielerorts als heiliger, zumindest aber als heilkräftiger Baum gilt, findet man ihn in China häufig in der Nähe von Tempeln und anderen Kultstätten. Besonders im Herbst bilden seine dann golden verfärbten Blätter einen reizvollen Kontrast zum Rot der Gebäude.

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