Politik und Bürgernähe
Vor kurzem habe ich mich mit einer Mitarbeiterin von Frau Schipanski unterhalten, die mir folgendes erzählte: bei einer Anfrage für eine Firmenbesichtigung fragte der Geschäftsführer ganz erstaunt, ob denn schon wieder eine Wahl wäre. Er ging (wie viele andere auch) davon aus, dass diese Form der Bürgernähe nur in der Zeit vor wichtigen Wahlen praktiziert würde.
Im Fall von Frau Schipanski trifft das nicht zu, der Fall zeigt aber, dass es mit der viel gepriesenen Nähe zum Bürger nicht so weit bestellt sein kann. Dabei ist das mit der Nähe ganz einfach: wie wärs denn mal mit Bloggen? Es ist zeitnah, authentisch, kostet nicht viel Zeit und zeigt Interesse am Bürger und seinen Fragen auch außerhalb von Wahlkampfzeiten.
Es ist ja auch nicht so, dass der Politik das Bloggen fremd ist, einige Politiker haben vor der letzten Bundestagswahl einen Blog betrieben. Schade finde ich jedoch, dass fast alle dieser Blogs seit 2005 verwaisen, weil sie nicht in der Lage waren, die öffentliche Meinung in geeignet großem Maße zu beeinflussen.
Ich finde, in dieser Hinsicht hatte man falsche Vorstellungen und Erwartungen von Weblogs. Und man hat das Potenzial, sich durch Blogs langfristig Reputation und Glaubwürdigkeit aufzubauen nicht erkannt, was nicht unbedingt für die Weitsichtigkeit unserer Politiker spricht.
Sehr schade.
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