Amtsschimmel
Ich hab überlegt ob ich's blogge, aber dieser Widersinn ist einfach ein wunderbarer Quell der Heiterkeit:
Ich habe Wohngeld beantragt, was als Studentin offenbar keine gute Idee ist, weil man mit diesem Status prinzipiell als "vorübergehend abwesend vom elterlichen Haushalt" gilt und somit als nicht förderungswürdig, sich aber trotzdem erstmal finanziell nackt machen darf. Nun gibt es aber durchaus auch Studenten, die tatsächlich schon zu Hause ausgezogen sind und ein Recht auf diese Förderung hätten. Was also tun? Widerspruch eingelegt. Bescheid bekommen.
Also wenn ich den richtig verstanden habe, bekomme ich kein Geld, weil ich kein Geld verdiene, zumindest nicht genug zum Leben (Was meint ihr wohl, warum ich welches von euch will?).
Und weil ich mal in meiner Heimatstadt bei der Bank war.
Und weil ich nie im Leben mein ganzes Hab und Gut in einem Zimmer unterkriege (Steht tatsächlich so da, und ob das geht, liebes Amt!).
Und weil ich mich ja auch nur pro forma mit Hauptwohnsitz ummelde.
Und weil ich seit 7 Jahren in einer WG wohne (Ist euch schon mal der Gedanke gekommen dass das so ist, weil ich mir ne ganze Wohnung nicht leisten kann?).
Und weil ich bis nach Beendigung meines Studiums (im Oktober 2006) ja noch bei meiner Mutter einziehen könnte, die in eine Zweiraumwohnung zieht (im August 2006).
Und weil "es derzeit auch noch völlig ungewiss [ist], ob [ich] nach dem Studium (möglicherweise auch nur kurzzeitig) wieder in den elterlichen Haushalt [zurückkehre]. So ist es derzeit auch völlig ungewiss, ob [ich] direkt nach Beendigung [meines]Studiums ohne zeitliche Zäsur eine (Fest-)Anstellung [finde]".
Ich bin also eine assoziale Lügnerin, die zwar schon eine Weile in WGs rumhängt, dann aber sowieso keinen Job findet und wieder bei Mama einzieht, um den Rest meiner Tage auf ihrer Couch zu verbringen? Also SO Jemandem würd ich auch nicht helfen... ;)
posted by zehpunkt at 7:24 PM
5 Comments:
Mein Beileid, daß mitdem Wohngeld hatte ich auch mal probiert. Nur Idioten.
Man erzählte mir gar den Extremfall, daß selbst wenn jemand verheiratet wäre, daß noch lange kein Grund wäre, eine eigene Wohnung zu haben.
Als Single, dann soweiso nicht.
Aber scheinbar haben sich die Bedingungen in den letzten 20 Jahren noch verschärft.
8:04 AM
und ich dachte die haben sich nur bei Studenten so komisch... ;)
9:50 AM
ich kann dir aus erfahrung nur einen tip geben: anwaltsschreiben wirken wunder. du hast anrecht auf prozesskostenbeihilfe im härtefall eines verfahrens, zahlst also eh nix.
war bei mir auch so: erst hieß es, ich verdiene zu viel geld mit 3-4 tsd. euro im jahr. dann war es zu wenig um einen eigenen haushalt haben zu können. dann "konnte es nicht sein" und dann habe ich meinen anwalt angerufen. 2 wochen später hatte ich das die förderung.
10:28 AM
gut zu wissen, mal schauen was sich machen lässt...
11:46 AM
Gleiches Problem hatte ich auch, geholfen hat bei mir das ich mit meinem Antrag persönlich dort hin bin und oberschleimisch gefragt habe, was sie denn alles noch so von mir bräuchten und ob jetzt alles ok, wäre etc.. Dann meinte die freundliche Dame zu mir das ich zu wenig Geld hätte und das es dort einen Paragrafen gäbe der bei so geringen Einkommen prinzipiell von Betrug ausgehen würde und ich deshalb abgelehnt werden müsste. Ich fragte sie dann wieviel fehlen würden und wie man das ändern könnte, sie meinte das eine Bescheinigung meiner Mutter, das sie mir z.B. mit Lebensmittel aushilft, reichen könnte, ich löste das Problem anders, ich minderte nach dem ich die Zahlen kannte, meine Miete, ging mit der neuen Mietbescheinigung hin und hatte damit endlich genug Geld um nicht als Betrüger zu gelten. Das ich unter Hartz IV Niveau lebe und überlebe scheint in der Verwaltung nicht für möglich gehalten zu werden..das ich mehr als 5 Jahre nicht mehr zu Hause lebe hat gereicht, als ich rate dir geh da nochmal mit all deinem Charme persönlich hin!
9:45 PM
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